Persona – Was bedeutet der Begriff „Persona“ bzw. „Buyer Persona“ im datengetriebenen Marketing?

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Autor: Matthias Weber

Matthias Weber kennt die Herausforderungen kleiner und mittelständischer Unternehmen aus eigener Erfahrung. Als Unternehmer, Digital-Experte und Berater verbindet er Betriebswirtschaft mit technologischem Weitblick. Seine Leidenschaft gilt klaren Strukturen und praxistauglichen Lösungen – denn nur so lassen sich resiliente Geschäftsmodelle entwickeln, die sinnvoll digitalisiert und automatisiert werden können. Mit einem ganzheitlichen Blick auf alle Unternehmensbereiche gestaltet er individuelle Solution Designs, die langfristig tragen.

Eine Persona bzw. Buyer Persona im datengetriebenen Marketing ist ein datenbasiertes, verdichtetes Abbild einer Kundengruppe, das aus quantitativen und qualitativen Quellen (z. B. Web-Analytics, CRM, Umfragen, Social Listening) abgeleitet wird, um Bedürfnisse, Motive und Verhaltensmuster präzise zu verstehen und Marketingentscheidungen messbar zu verbessern.

Warum Personas im datengetriebenen Marketing unverzichtbar sind


Wir alle wollen Marketing, das wirkt. Personas sind das Bindeglied zwischen Zahlenkolonnen und echter Kundennähe: Sie übersetzen Daten in verständliche Profile, die wir im Alltag nutzen können. Statt nur Demografie (Alter, Einkommen, Branche) nutzen wir im datengetriebenen Marketing auch psychografische Signale, digitale Verhaltensdaten und Purchase-Intent-Signale. Das Ergebnis: Inhalte, Angebote und Kanäle, die punktgenau treffen – und eine klare Grundlage für Tests, Budgetverteilung und Forecasts.

Was eine datengetriebene Persona ausmacht – über Demografie hinaus

  • Verhalten: Sessions, Scrolltiefe, Klickpfade, Wiederkehrrate, Warenkorbabbrüche, Engagement mit Inhalten.
  • Motivation und Persönlichkeit: Mit dem OCEAN-/Big-Five-Modell (Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit, Neurotizismus) erfassen wir, WARUM Menschen handeln – etwa ob sie eher auf Innovation vs. Sicherheit reagieren.
  • Kontext: Jobs-to-be-done, Kaufanlässe, Nutzungssituationen, Barrieren, Entscheidungslogiken.
  • Wertbeitrag: Customer Lifetime Value, Cross-/Upselling-Potenziale, Preissensitivität.

So unterscheiden sich klassische und datengetriebene Personas

Klassische Personas entstehen oft aus Workshops und Annahmen. Im datengetriebenen Marketing verankern wir sie in Evidenz: Wir clustern Nutzersegmente, testen Hypothesen (A/B-Tests, MVT), aktualisieren Profile kontinuierlich und messen den Inkrementeffekt. Dadurch werden Personas nicht statisch, sondern lebendige, lernende Modelle.

Der OCEAN-Hebel: Psychologie als Performance-Treiber

Mit OCEAN modellieren wir, welche Botschaften bei welchen Menschen funktionieren:

  • Hohe Offenheit: inspiriert von Neuem, reagieren auf Innovation, Exploration, Storytelling.
  • Hohe Gewissenhaftigkeit: lieben Struktur, Checklisten, Qualitätsbelege, Garantien.
  • Hohe Extraversion: sprechen auf Community, Events, soziale Beweise an.
  • Hohe Verträglichkeit: wertschätzen Nachhaltigkeit, Fairness, Service.
  • Hoher Neurotizismus: brauchen Sicherheit, Risiko-Reduktion, klare Next Steps.

Wir mappen diese Merkmalsausprägungen auf Creatives, Headlines, Proof-Elemente und CTAs – und testen deren Impact entlang des Funnels.

Datenquellen für belastbare Buyer Personas

  • CRM/ERP: Kaufhistorie, CLV, Rückläufer, Beschwerdegründe, Zahlungsarten.
  • Web/App-Analytics: Kanäle, Onsite-Verhalten, Events, Mikrokonversionen.
  • Marketing-Automation: E-Mail-Engagement, Scoring, Nurturing-Flows.
  • Social Listening/Reviews: Sprache, Emotion, häufige Einwände.
  • Befragungen/Interviews: Jobs-to-be-done, Kaufkriterien, Entscheidungsrollen.
  • Experimentdaten: Ergebnisse aus A/B-Tests, Preis-/Bundle-Tests.

Schritt-für-Schritt: So bauen wir eine datengetriebene Persona

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Konkreter Umsetzungstipp

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Blick ins Buch! Hier findest du weitere Informationen zum Thema:

Kapitel 3.4.2 „Definition von Personas“

Seite 103

So nutzt du Personas entlang des Funnels

  • Awareness: Botschaften an OCEAN-Motive koppeln (Neugier vs. Sicherheit), Kanäle nach Mediennutzungsverhalten aussteuern.
  • Consideration: Proof-Elemente matchen (z. B. Case Studies für Gewissenhaftigkeit, Community-Social-Proof für Extraversion).
  • Conversion: Einwände gezielt adressieren (Risikoreduktion, Testaccounts, Garantien, FAQs).
  • Retention: Nurturing und Produktkommunikation nach Motivlagen personalisieren; Milestones feiern für extravertierte Segmente, Ruhe und Klarheit für sicherheitsorientierte Segmente.

Messung und Governance

  • KPI-Set: Persona-CVR, AOV pro Persona, CAC/CLV-Ratio, Time-to-Value, Churn pro Persona.
  • Testing-Governance: Hypothesen-Backlog, Fixed-Horizon-Tests oder sequentielle Tests, dokumentierte Learnings.
  • Datenethik: Einwilligungen, Zweckbindung, Transparenz; psychografische Ableitungen verantwortungsvoll einsetzen.

Häufige Fehler – und wie wir sie vermeiden

  • Zu generisch: „Marketing-Maria“ hilft niemandem. Wir brauchen messbare, verhaltensbasierte Unterschiede.
  • Keine Aktualisierung: Märkte ändern sich. Personas sind nur so gut wie ihr letztes Update.
  • Keine Aktivierung: Steckbriefe allein bewegen nichts. Erst mit Content-, Ad- und Sales-Playbooks entfaltet sich Wirkung.
  • Vanity statt Value: Nicht Klicks, sondern Outcomes wie Pipeline, Umsatz, Retention zählen.

Hinweis auf das Buch

Wenn du tiefer einsteigen willst, wie du Personas mit dem OCEAN-Modell modellierst und über den gesamten Funnel aktivierst, lies mein Buch „Datengetriebenes Marketing“ von Matthias Weber. Dort zeige ich Schritt für Schritt, wie wir von Rohdaten zu wirksamen Persona-Playbooks gelangen – inkl. Vorlagen, Testdesigns und Praxisbeispielen.

Erklärung zum Filmtitel

Der Titel ist an Ingmar Bergmans Film „Persona“ angelehnt. In Bergmans Werk geht es um Identität, Masken und die Frage, wer wir sind. Genau darum geht es auch im Marketing: Wir versuchen, hinter die Maske der Zielgruppe zu blicken und ihre wahren Motive zu verstehen. Mit datengetriebenen Personas – erweitert um das OCEAN-Modell – lösen wir diese Identitätsfrage nicht künstlerisch, sondern evidenzbasiert: Wir machen sichtbar, welche Botschaft für welche Person hinter der „Maske“ wirklich zählt.

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Matthias Weber kennt die Herausforderungen kleiner und mittelständischer Unternehmen aus eigener Erfahrung. Als Unternehmer, Digital-Experte und Berater verbindet er Betriebswirtschaft mit technologischem Weitblick. Seine Leidenschaft gilt klaren Strukturen und praxistauglichen Lösungen – denn nur so lassen sich resiliente Geschäftsmodelle entwickeln, die sinnvoll digitalisiert und automatisiert werden können. Mit einem ganzheitlichen Blick auf alle Unternehmensbereiche gestaltet er individuelle Solution Designs, die langfristig tragen.

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